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„Zehn Jahre brauchte es, bis dieser Körper, den du an jenem Tag zerschmettert hast, sich wieder regenieriert hat. Schätze mal, das habe ich der Widerstandsfähigkeit der Reinblütigen zu verdanken.“
Rido zeigte ein bösartiges Lächeln, welches Ichijou noch nie auf Shikis Gesicht gesehen hatte. Kaname reagierte nicht auf Ridos Worte, sondern stand mit dem Rücken gewandt zu ihm und blickte in die Ferne. Die Nacht war angebrochen und die Sonne war schon fast am Horizont verschwunden. Ihre letzten roten Strahlen erzeugten den Eindruck, als wäre die Welt in Blut gefärbt. Ironie, jetzt da sie sich kurz vor einem blutigen Kampf befanden?
Seine Leibwächterin Seiren behielt wachsam den neuen Feind im Auge, einschließlich Ichijou, der sich schon oft gefragt hatte, wie weit sie gehen würde, wenn es darum ging Kanames Leben zu beschützen. Ihr entschlossenes, hochmütiges Gesicht ließ ihn erahnen, dass ihre Loyalität zu ihrem Master sogar über seine eigene Leiche ging. Es schmerzte in seiner Brust, als ihm bewusst wurde, wie weiter die Kluft zwischen Seiren und ihm automatisch wurde, je mehr er sich gegen Kaname stellte. Er verfluchte gedanklich den Ehrgeiz seines egomanischen Großvaters. Einmal mehr fragte Ichijou sich, warum die ach so vollkommenen Vampire dennoch so unvollkommen in ihrer Existenz als Monster waren. Sollten Monster normalerweise nicht bar jeden Gefühls sein? Wie konnte es sein, dass es ihm schier den Atem nahm, wenn er daran dachte, seinen hochgeschätzen Kaname zu verraten und jede Hoffnung auf seine heimliche Liebe zu verlieren? Er wusste, warum Seiren Kaname absolut ergeben war. Sie verdankte ihm ihr Leben nach dem Massaker an ihrer Familie und hatte ihm geschworen, dass er ihres besitze. Daher würde sie niemals ihr Wort brechen. Seitdem Ichijou zum ersten Mal begegnet war, übte sie eine magische Anziehungskraft auf ihn aus. Allerdings hatte er es niemals gewagt ihre kalte Eisfront, die sie an den Tag legte, zu überwinden. Jetzt war es zu spät dafür und der Gedanke drohte ihn in ein tiefes Loch zu stürzen, aber ehe er über Hand nahm, drängte er ihn beiseite. Es gab Wichtigeres zu tun.
„Sieht so aus, als wenn eine Menge passiert ist, während der letzten zehn Jahren.“, sprach Rido weiter, als hielten sie Smalltalk. Dabei hing eine greifbare Spannung in der Luft. „Meine Verlobte Shizuka ist auch verschwunden. Um ehrlich zu sein, unglücklich bin ich nicht darüber. Ich konnte sie nie zum richtigen Gehorsam zwingen wie die Mutter von dem hier.“ Damit musste er Shiki meinen. „Aber wenn man keine große Auswahl hat, unter reinblütigen Gesellinnen, dann nimmt man auch die wahnsinnigen...“
Endlich drehte sich Kaname um und sah ihn mit undurchdringlichem Gesicht an.
„Sehr gut, dass du dich kein Stück verändert hast, Onkel.“ In dieser Bezeichnung schwang hörbare Verachtung mit. „Ich bin erleichtert, dass du nicht anders bist, als zu dem Zeitpunkt, wo ich dich schon einmal getötet habe. Ich brauche nicht zu zögern dich umzubringen.“
Der Boden unter ihren Füßen brummte plötzlich und der Beton begann zu explodieren. Eine unsichtbare Gewalt bahnte sich eine Schneiße durch den Boden in Richtung Rido, doch kurz vor ihm bäumte sich eine Mauer aus Stein auf und beschützte ihn.
„Kaname! Es tut mir leid, aber ich kann nicht zulassen, dass Ihr Shiki verletzt!“ Ichijou stand mit einem Sprung und ausgebreiteten Armen vor Rido. „Er wird kein Opfer eures Streits werden!“ Seine förmliche Anrede an Kaname distanzierte die beiden vollends.
„Kann ich vermuten, dass du auf der Seite des Rates bist?“ Kanames kalter Blick ließ Ichijou frösteln.
„Ja, das könnt Ihr so annehmen.“, antwortete er und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie zuwider es ihm war.
„Keine Sorge, Kaname meint es nicht ernst.“, mischte sich Rido alias Shiki ein und schob Ichijou mit einem Wink beiseite. „Es ist sinnlos diesen Körper nur zu zerstören.“
„Ich denke nicht so über Kaname.“, widersprach Ichijou, doch keiner beachtete ihn weiter.
„Es ist egal. Um vollkommen wiederhergestellt zu werden brauche ich etwas anderes. Dieses Kind...“
Kanames Augen glühten mit einem Mal röter als vorher. Das war die einzige Reaktion auf Ridos Worte, die er sich bis jetzt anmerken ließ. Was diesem natürlich nicht entging und das Jagdfieber in ihm erweckte.
„Ist sie schon aus ihrem Schlummer erwacht?“, fragte Rido in einem provozierenden Ton und lächelte anzüglich. „Wenn der glückliche Traum zum Albtraum wird, hahaha...“ Kaname fragte sich, ob er auf etwas Bestimmtes anspielte. „Ich kann es riechen, Kaname. Ich kann riechen, was du getan hast. Und selbst du kannst deine Erinnerungen nicht vor mir verschließen. Mein kleiner Bruder hatte vor seinem Tod keine Zeit mehr gehabt dir den Trick zu zeigen, wie man seinen Kopf verschließt, oder?“ Weitere Explosionen brachen den Boden auf und es schien sich eine ungeheure Kraft um Kaname zu sammeln, doch Rido sprach unbeeindruckt weiter.
„Ich kann es in klaren Bildern sehen, was du ihr angetan hast. Dabei hättest du sie vor mir retten sollen. Ich hätte sie fast gehabt, das ängstliche Mäuschen. Bin aber ziemlich überrascht, diese gewalttätige Seite an dir zu sehen. Das kommt ganz nach mir, ein Beweis mehr, dass wir verwandt sind. Hahaha, ich mag es auch lieber, wenn meine Frauen vor Schmerzen schreien. Aber wenn du sie alleine lässt, dann werden diese bösartigen Fangarme der Vergangenheit sie von innen heraus auffressen.“
„Denk ja nicht, dass so ein dreckiger Abschaum wie du sie jemals anfassen könntest!“
Ichijous Steinschutz zersprang und als der Staub sich lichtete, war von Kaname keine Spur mehr zu sehen.

Es war soweit. Er musste es tun. Auf diesen Moment hatte er zehn Jahre lang gewartet. Er würde heute Yuki erwecken. Kaname sprang von einem Gebäudedach des Schulcampus' zum anderen und ließ währenddessen sein inneres Auge wandern. Wo war sie? Er lauschte auf ihren Herzschlag, dessen Rhythmus ihm vertraut war. Er spürte nach ihrer Aura und er fand sie. Aber sie war nicht allein. Im nächsten Moment roch er den süsslichen Duft von Lust und Verlangen, der ihren Standort umgab und augenblicklich flammte eifersüchtiger Zorn in ihm auf. Sie konnte es nicht noch einmal wagen...!

Als er die beiden sah, gab er sich unfreiwillig seinem Zorn hin, der ihn in wenigen Sekunden in seiner Gewalt hatte. Seine enorme Kraft, an die er sich noch nicht vollständig gewöhnt hatte, bäumte sich auf und richtete sich unbewusst auf den Gegenstand seiner Wut. Die Fensterscheiben zersprangen wie dünnes Eis, es war ein Wunder, dass nicht die ganze Hauswand eingerissen wurde. Schnell wie ein Wimpernschlag stand er in dem Raum und vor ihnen. Sein Rivale hatte sie unter sich begraben, um sie zu schützen. Seine Vernunft meldete sich zurück und drängte Stück für Stück diesen unbändigen, zerstörerischen Zorn beiseite. Sosehr er den Gedanken hasste, in dem Moment war er erleichtert, dass Zero sie beschützte – vor ihm.
„Hast du vergessen, wer du bist, Yuki?“ Kanames dunkle Stimme klang furchteinflößend in Yukis Ohren und sie klammerte sich noch fester an Zero. Das drohte Kanames Bemühungen sich zu beruhigen über den Haufen zu werfen. Die Glassplitter wirbelten plötzlich durch eine unsichtbare Kraft gelenkt hoch und verharrten in der Luft. Ihre scharfen Spitzen richteten sich auf Zero und Yuki, bereit auf einen lautlosen Befehl anzugreifen. Zero bedachte Kaname mit einem trotzigen Blick, während er Yuki abschirmte und sie eng an sich gedrückt hielt. Es gab keine Chance für sie beide unverletzt, geschweige denn ja sogar lebendig herauszukommen. Höchstens für ihn, wenn er es überlebte, dass sein Körper in Stücke geschnitten wurde. Er versuchte nicht daran zu denken, wie qualvoll das war.
„Du bist offiziell meine Geliebte.“, fuhr Kaname betont fort und genoss es unbewusst, seine Macht auszuspielen. Es war ihm gleich, dass er zuviel Emotion zeigen könnte, jetzt war niemand von den anderen Vampiren in der Nähe, vor dem er nobel spielen musste. Jetzt ging es um das, was ihm am wichstigsten war. Das einzig wichtige in seinem Dasein. Langsam fühlte er, wie seine Kontrolle über sich und seine Kräfte sich wieder stabilierte.
„Weißt du, dass ich mein Gesicht vor meinen Freunden verliere, wenn du mich betrügst? Du hast nicht nur meinen Stolz verletzt, sondern mich erniedrigt, Yuki. Das ist...“ Hinter ihnen explodierte die Wand und Risse breiteten sich fächerartig aus. „... äußerst demütigend.“
Es spielte keine Rolle, ob er sie verletzt hatte. Sie war und blieb seine Geliebte. Auch wenn er sie zerbrechen musste, seine Liebe zu ihr blieb unverändert. Ob es ihr gefiel oder nicht. Sie sollte bald begreifen, was es bedeutet ihm zu gehören.
„Und du Kiryuu, ist das dein Dank dafür, dass ich dich mein kostbares Blut trinken ließ, damit du nicht dem Wahnsinn verfällst? Indem du mir meine Geliebte wegnimmst?“ Eine scharfe Glasscherbe schwebte wenige Zentimeter von Zeros Gesicht entfernt und drohte ihm das Auge auszustechen. „Hast du nicht schon das letzte Mal meine Macht zu spüren bekommen?“ Seitlich zischte eine andere Scherbe und bohrte sich in Zeros linken Oberarm. Der heftige Schmerz nahm ihm den Atem, doch er gab keine Laut von sich und biss die Zähne zusammen. Es war Yuki, die anstatt seiner aufschrieh und ihn festhielt.
Was? Yuki sah alarmiert von einem zum anderen, soweit Zero ihr Raum ließ sich zu bewegen. Bedeutete das, dass Kaname Zero so heftig verletzt hatte?
„Gib sie mir.“, befahl Kaname mit schneidender Stimme und streckte die Hand nach Yuki aus. Keiner von beiden rührte sich.
„GIB SIE MIR!“, wiederholte er daraufhin wutentbrannt und Zeros Körper wurde wie eine Puppe von den Füßen gerissen und gegen die Wand geschmettert. Yuki vernahm den unangenehmen Laut von brechenden Knochen. Glasscherben sausten auf ihn zu und er versuchte sich mit seinen bloßen Armen zu schützen.
„NEIN!!!“, kreischte Yuki entsetzt auf und warf sich instinktiv vor ihn. Geistesgegenwärtig lenkte Kaname den Glassplitterhagel um und mit einem Krachen bohrten diese sich in die Decke.
„Zero! Nein...“ Yuki kniete neben Zero, der stöhnend zu Boden gestürzt war. Schützend schlang sie die Arme um ihn und begegnete Kanames roten brennenden Augen.
„Ich komme mit dir! Aber tu ihm nicht weh!“, schrieh sie kapitulierend.
„Dumme Yuki...“, hörte sie Zero keuchen und sie kämpfte ihre Tränen zurück.
„Ich komme wieder.“, sagte sie und zwang sich zu einem Lächeln. „Ich versprech's dir.“ Ihre Hände hielten ihn fest, weil sie Angst davor hatte ihn loszulassen. Sie wollte sich hinunterbeugen und ihn küssen, doch das konnte Kaname nicht zulassen. Seine unsichtbare Kraft riss Zero aus ihren Armen und schleuderte ihn abermals gegen die Wand, sodass er diesmal schmerzhaft aufschrieh.
„Das wagst du nicht vor meinen Augen, Yuki!“ Kanames Stimme war verzerrt vor Zorn.
„Yuki!“ Zero kämpfte gegen Kanames Macht an, aber er war zu schwach. Zu schwach um sie zu beschützen!
Ehe Yuki reagieren konnte, hatte Kaname sie bereits mit seinen starken Armen gepackt und fortgetragen.
„ZERO!!!“, rief sie verzweifelt aus und streckte ihre Hand nach ihm aus, als könnte sie sich an ihm festhalten. In wenigen Sekunden war sie aus seinem Sichtfeld verschwunden, während er ohnmächtig vor Schmerzen zurückblieb.

* * *

Ungeachtet ihrer Schreie setzte Kaname über die Dächer hinweg, bis er schließlich im Schatten eines Kirchturmes, am Steinvorsprung der hohen gotischen Fenster zum Halten kam und sich mit Yuki auf seinem Schoß niederließ. Yuki hatte bereits aufgehört sich gegen seinen eiseren Griff zu wehren und wartete mit Herzklopfen auf sein nächstes Vorgehen. Es hatte begonnen zu schneien, winzige weiße Flöckchen wirbelten durch die Luft und verfingen sich in seinem maronbraunem Haar. Er sah ausdruckslos auf sie nieder, während er gemächlich seinen warmen Mantel um sie legte, sie nah an sich presste, um sie vor der Kälte zu schützen.
„Kaname...“, hauchte sie und zitterte mehr aus Angst vor ihm als vor Kälte. Allerdings beschleunigte seine unmittelbare Nähe ihren Pulsschlag und erotische Bilder mit ihm tauchten vor ihren Augen auf.
„Ich dachte, ich hätte mich das letzte Mal klar genug ausgedrückt, Yuki.“ Er gab sich keinerlei Mühe freundlich zu klingen, sondern war so wie es seinem überlegnem und arrontem Wesen eines Reinblüters entsprach. So hatte sie ihn noch nie erlebt, noch hätte sie gedacht ihn jemals so erleben zu müssen. Seine eiskalte Hand legte sich auf ihre Brust und drückte zu.
„Was meinst du?“, fragte sie stockend und versuchte sich unauffällig aufzurichten. Leider war das unmöglich, denn sie lag perfekt eingebettet in seinem Schoß. Der warme Mantel wurde zu einem Netz, der das Opfer zurückhielt. Statt einer Antwort beugte er sich zu ihr herunter und küsste sie hart. Seine Zunge drang fordernd in ihren Mund ein und sie konnte sich nicht davor schützen. Seine Hand packte grob ihr Kinn und hielt sie fest.
„Ah...“ Yuki rang mit hochrotem Gesicht nach Luft, als er endlich von ihr abließ.
„Muss ich dich wirklich noch daran erinnern, wie ich mich bei unserer letzten Begegnung ausgedrückt habe?“, fragte er sie, während seine Hand besitzergreifend über ihren Körper strich. Erkenntnis begann in ihr aufzukommen und sie wollte es nicht glauben.
„Kaname-Senpai... Du meinst nicht...“
„Doch das meine ich.“ Sie spürte seine Hand unter ihrem dünnen Oberteil und bekam Gänsehaut. Diesmal reagierte sie glücklicherweise nicht mehr so empfindlich auf seinen Hautkontakt. Im Gegensatz zu Zeros Wärme, war Kanames Berührung nichts.
„Aber-aber das war nicht real!“
„Ich habe dir doch erklärt, dass es genauso real ist, wenn ich in dein Bewusstsein dringe...“ Er küsste plötzlich spielerisch ihre steifen Brustwarzen, die sich gegen den weißen Stoff drückten und ließ sie erbeben.
„Nein, hör bitte auf...“ Die Erinnerung brach über sie herein und Furcht überkam sie, dass er ihr das gleiche nochmal antun würde.
„Du hast recht, es gibt jetzt Wichtigeres. Wir haben später noch genügend Zeit für deine Strafe. Ich habe dir noch nicht verziehen, Yuki. Du hast mich vorhin sehr wütend gemacht.“ Seine Umarmung wurde fester, sodass sie beinahe fürchtete zerquetscht zu werden.
„Es tut-tut mir leid...“, brachte sie mühsam heraus und versuchte ihrer Angst Herr zu werden. Es gelang nur schlecht.
„Das reicht nicht aus, um meine Demütigung zu vergelten, mein Schatz. Ich werde mir etwas überlegen.“ Plötzlich lächelte er warm und sie traute ihren Augen nicht. „Es ist schon amüsant, wie sehr du mich aufwühlst. Ich hätte niemals gedacht, so die Beherrschung verlieren zu können. Es ist fast befreiend.“ Er unterdrückte ein Schmunzeln als er ihre vollkommene Vewirrung bemerkte und wurde übergangslos ernst. Yuki spannte sich wieder an. Dabei hatte sich kurzzeitig die Verkrampfung in ihrem Inneren gelockert gehabt.
„Yuki, du hast Halluzinationen.“ Das war mehr Feststellung als Frage und sie konnte nur nicken wegen dem abrupten Themawechsel. Nach kurzem Zögern fügte sie aber noch hinzu:
„Ich wollte mich erinnern... Aber ich habe das Gefühl nur auf der Stelle zu treten. Und dann kommen diese Albträume voll Blut.“ Irgendwo in ihrem Innerem war noch die winzige Hoffnung, dass er ihr helfen würde sich zu erinnern. Sie musste sich eingestehen, dass ihre Zuneigung zu ihm nach wie vor vorhanden war. Trotz der Gewalt, die er ihr angetan hatte. Er war ihre einzige Verbindung zu ihrer Vergangenheit. Er war ihr einziger Beweis, dass sie eine Herkunft hatte. Hatte er vor ihr jetzt endlich zu helfen? Ihre Gefühle zu ihm hatten sich verschoben, aber ihr Vertrauen war unverändert geblieben. Sie verstand diesen Widerspruch selbst nicht. Ein kleiner Teil von ihr weigerte sich einfach zu glauben, dass er böse war.
„Ist schon gut“, fuhr er in einem warmen Ton fort und erinnerte sie wieder daran, wie er immer war. Das beruhigte sie ein wenig. „Das wird heute aufhören. Ich werde dich erwecken, Yuki.“
„Erwecken?“, wiederholte sie und wusste nichts damit anzufangen.
„Yuki...“ Er beugte sich zu ihr herunter und küsste ihre Halsbeuge. „Du bist und bleibst die einzige für mich... ewig.“
„Kaname-Senpai?“
Seine Zunge kitzelte ihren Hals. Sie begann zu ahnen, worauf er hinaus wollte, doch ehe sie reagieren konnte, hatte er schon zugebissen.
„AAAAh!“ Er hielt ihr den Mund zu und erstickte ihre Schreie, während er in tiefen Schlücken trank. Der Schmerz breitete sich in Yukis Körpers aus und begann sie zu betäuben. Sie versuchte um sich zu schlagen, doch sie hatte keine Chance. Er saugte ihr mit dem Blut ihr Leben aus, bis sie schließlich das Bewusstsein verlor. Ihr Herzschlag hatte sich verringert und war nur noch schwach vernehmbar, bis er nur noch in einem gefährlich langsamen Rhythmus schlug. Rasch riss Kaname sich mit seinen Eckzähnen das eigene Handgelenk auf und nahm den ersten Schwall Blut in den Mund. Diesen flößte er Yuki ein. Ihr lebloser Körper rührte sich plötzlich, als er sie zwang die metallische Flüssigkeit zu trinken. Sie trommelte mit den Fäusten gegen seinen Rücken und biss ihn in die Lippe, doch er reagierte nicht. Schließlich schluckte sie das Blut hinunter und erstarrte. In diesem Moment schien ein Schloß in ihr zu sprengen.
„Bist du erwacht Yuki?“, fragte Kaname und sah sie mit unendlich zärtlichen Augen an.
„Ja... Ich erinnere mich...“ Sie sah ihm in die roten Augen und hatte das Gefühl ihn nach langer Zeit wiederzusehen. Ihre Hände umfassten sein Gesicht, um sich zu vergewissern, dass er wirklich da war. Sie kannten sich... Dieser... Vampir war ihr nahe gestanden.
„Ich weiß... du bist... du bist... mein Bruder...“

 
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