Anime Serien und Mangas - 4.Anziehung
 

Home:
Animes:
Nabari No Ou:
Naruto:
Shugo Chara:
Vampire Knight:
Vampire Knight Geschichte:
=> 1.Auftakt
=> 2.Ablehnung
=> 3.Albtraum
=> 4.Anziehung
=> 5.Awaken
=> 6.Auslöschung
=> 7.Auswegslos
=> 8.Aufstand
=> 9.Anarchie
=> 10.Agonie
Rosario + Vampire:
Yu-Gi-Oh GX 5Ds:
Wolfs Rain:
Digimon:
Gästebuch

„Cross Akademie, hm?“, sagte der junge Mann mit dem roten Wuschelkopf und spieh diese Worte förmlich aus. „Bald sehen wir uns wieder, mein lieber Neffe Kaname. Und ich freue mich noch mehr darauf die geheimnisvolle Vampirprinzessin kennenzulernen, die ihr 16 Jahre lang vor mir versteckt habt.“
„Rido-sama...“, sagte Ichijou Takuma, Kaname Kurans Stellvertreter als Schülervorstand, und versuchte dem Blick seiner Augen, wovon das linke gelb und das rechte braun war, nicht auszuweichen. Nervös richtete er den weißen Blazer seiner Night-Class-Uniform und holte Rido alias Shiki ein. Rido hatte sich seines Sohnes Körper bemächtigt, der durch eine List seines Onkels zum Gefängnis seines Vaters gekommen war. Es schmerzte Ichijou, dass sein Freund Shiki in seinem eigenen Körper gefangen gehalten wurde, während eine regelrechte Ausgeburt des Wahnsinns ihn beherrschte und lenkte. Wahnsinnig und vor allem abgrundtief böse. Ichijou hatte seine starken Zweifel, ob sein selbstherrlicher Großvater diesem Monster in Vampirgestalt wirklich gewachsen war. Wenn er ehrlich war, dann wäre er nicht unglücklich darüber, wenn sein Großvater sich damit ein eigenes Grab schaufelte. Außerdem quälte ihn die Tatsache, dass er Kaname betrog. Er hatte nicht einmal die Wahl gehabt sich für eine Seite zu entscheiden. Sein Großvater hatte ihn bereits mit hineingezogen, ehe er wusste, was vor sich ging. Und jetzt lautete der unmissverständliche Befehl, Rido zu gehorchen, ungeachtet Kanames Reaktion.
„Rido-sama, vergesst nicht, hier seid ihr Shiki.“, wies Ichijou den falschen Schüler der CrossAkademie daraufhin und betrat als erster das Haus Mond der Night-Class.
„Wie könnte ich den Namen meines einzigen Sohnes vergessen?“ Sein Lachen glich der einer Hyäne und Ichijou ballte seine Hände zu Fäusten.

Yuki erwachte nicht wie gewöhnlich, nämlich erholt aus ihrem Schlaf. Vielleicht war sie morgens immer unausgeschlafen, weil sie nachts auf dem Schulcampus patrouillieren musste, aber der Schlaf hatte ihre Energie wiederhergestellt gehabt. An diesem Morgen war es anders. Ihr Körper schmerzte, als wäre er gerädert worden. Sie versuchte sich zu bewegen und konnte ein gequältes Stöhnen nicht unterdrücken. Was war passiert? Woher kommt diese Kraftlosigkeit? Ich kann meinen Kopf kaum heben... Jemand hatte die warme Bettdecke über sie gelegt. Das musste Yori-chan gewesen sein. Sie trug noch ihre Schuluniform. Als sie unendlich langsam ins Bad schlich, waren ihre Knie so weich, dass sie beinahe eingeknickt wäre. Etwas brannte zwischen ihren Beinen und ihre Muskeln schmerzten mehr als sie bei einem üblichen Muskelkater tun müssten. Mit Mühe und Not entledigte sie sich ihres Blazers, der Bluse und alle restlichen Kleidungsstücke. Ich muss heute den Knopf noch annähen..., vermerkte sie dabei gedanklich.
Ich sehe aus wie ein Geist..., dachte sie als sie sich im Spiegel betrachtete. Warum ist meine Lippe aufgerissen? Nach dazu war sie geschwollen. Eingetrocknetes Blut klebte daran. Was waren das für blaue Flecken an ihrem Hals? Die Bisswunde konnte sie sich erklären, aber die Blessuren an ihren Oberarmen nicht. Als hätte jemand sie derb festgehalten. Der Schmerz in ihrem Inneren verstärkte sich. Als sie nackt in die Duschkabine stieg und die Wassertemperatur einstellte, bemerkte sie Spuren von eingetrocknetem Blut zwischen ihren Schenkeln. Was ist mit mir passiert?, fragte sie sich bestürzt. Das warme Wasser rann über ihren Körper und tat unglaublich gut. Ihre schmerzenden Muskeln erwachten zum Leben und ein Kribbeln ging durch ihre Glieder. Yuki atmete erleichtert auf und genoss es. Plötzlich tauchte ein Bild in ihrem Kopf auf. Kaname-Senpai und sie. In diesem Raum. Er trug sie zum Bett. Er lag auf ihr. Seine Hände strichen über ihren Körper...
Wie ein Puzzle tauchten nach und nach bruchstückchenhaft die Einzelheiten ihres Traumes auf und setzten sich zu einer Erinnerung zusammen. Es war nur ein Traum – ein Albtraum gewesen und dennoch wies ihr Körper Spuren auf, als wäre es tatsächlich passiert.
Du bis mein, Yuki.
Kanames Worte erklangen in ihrem Kopf, als hätte sie ihn wirklich sprechen hören. Das konnte nicht sein. Aber das Gefühl der Furcht vor ihm, die sie zum ersten Mal seitdem sie ihn kannte, empfunden hatte saß ihr noch in den Knochen.
„Die Auswirkungen werden für dich die gleichen sein, wie in der Realität...“, erinnerte sie sich plötzlich und eine Gefühl der Erkenntnis bekann sie zu lähmen. Sie konnte und wollte nicht glauben, was die Logik ihr klar machen wollte. Die Spuren an ihrem Körper sprachen dafür, aber ihr Verstand weigerte sich das wahrzuhaben. Er konnte unmöglich... Ohne es zu bemerken liefen Tränen ihre Wangen herab und sie begann sich grob zu waschen. Irgendetwas in ihrem Inneren fühlte sich falsch an. Als wäre etwas zerbrochen.

Es entsprach nicht Yukis Natur sich depressiven Gefühlen hinzugeben, daher beschloss sie sich abzulenken, indem sie in ihren privaten Trainingsraum ging. Dieser Raum war eigens für sie und Zero eingerichtet worden, damit sie ihr Training in Abwehr- und Selbstverteidigung nicht vernachlässigten. Der Direktor hatte keine Kosten gespart - es standen ihnen Sandsack, Hanteln, Klimzuggerüst, diverse Messer, Stangen und Stöcke und sogar ein Laufbandgerät zur Verfügung. Yuki zog die Jacke ihrer Schulsportuniform aus und hing sie an einen Kleiderhaken neben der Tür. Zum trainieren trug sie meistens nur eine bequeme Jogginghose, ein weißes Top, was vollkommene Bewegungsfreiheit zuließ und darunter ein Sport-BH. Zum Warm-up stieg Yuki zuerst auf das Laufband und lief eine Viertelstunde. Anschließend nahm sie aus einem Schrank dicke Verbände für die Hände heraus, wickelte sie um und begann auf die Dummy-Puppe in der Ecke einzuschlagen. Mit jedem Schlag, den sie ausführte, stellte sie sich vor, dass sie Stück für Stück diese Niedergeschlagenheit in ihrem Inneren vertrieb. Im wahrsten Sinne des Wortes hinausprügelte. Es funktionierte meistens, wie sie sich einbildete und um dem Nachdruck zu verleihen, stieß sie Schreie aus, um sich selbst anzufeuern. Ein Adrenalinschub rauschte ihn ihrem Blut und es fiel ihr nicht einmal auf, das die Verbände verrutschten und sie ihre Knöchel aufschlug, sodass die Haut aufplatzte. Sie spürte nichts. Keine Schmerzen, ihr Puls schlug nur laut und sie schlug fester und fester zu. Sie fühlte, wie Kraft sie durchströmte und weiter antrieb. Sie war über die Schmerzgrenze hinweg. Das war das Ziel beim Kampfsport. Einfach weiter machen. Immer weiter.
„HA!“
Atmen.
„HA!“
Atmen.
„HA!“
Plötzlich wurde ihr letzter Schlag abgefangen und eine große Hand hielt ihr Handgelenk eisern fest.
„Idiot. Du verletzt dich nur.“
Diese Stimme... sie wagte es kaum aufzublicken und rang nach Atem.
Zero!

Sie wagte es weder sich zu rühren noch den Kopf zu heben aus Angst, er könnte plötzlich verschwinden, als wäre er nur eine Illusion. Sie hatte Angst, ihre Sehnsucht hätte ihn sich nur eingebildet. Als sich ihr Atem nach und nach wieder regulierte, sah sie langsam zu ihm auf und blickte in seine amethystfarbenen Augen. Er starrte auf sie herab, doch sie konnte nichts in seinem Gesicht lesen. Das war bei Zero immer der Fall. Die einzige Emotion, die er jemals zeigte, war Ärger. Doch sie hatte ihn auch in seinen schwachen Momenten gesehen. Er hatte Angst gehabt und war verzweifelt über sein Los gewesen. Er hatte ihr gesagt, dass sein Leben ihr gehöre. Warum verweigerte er ihr nur sein Herz? Bei dem Gedanken daran wollten Tränen in ihr aufsteigen, aber sie schaffte es, sie niederzukämpfen. Dennoch schmerzte es sie diesmal mehr als erwartet, dass er jetzt vor ihr seine kalte Maske aufsetzte.
Er trug ebenso ein ärmelloses, graues Sportshirt und Trainingshose. Anscheinend hatte er vor gehabt auch zu trainieren.
„Zero, hallo...“ Sie hatte das Gefühl, dass ihr das Lächeln nicht sehr gut gelang. Er lächelte jedenfalls nicht zurück, sondern legte nur die Stirn in Falten, als er ihre blutenden Fingerknöchel betrachtete.
„Komm mit.“
Aus dem Schank in der Ecke holte er einen großen Verbandskasten, denn für Verletzungen während dem Training waren sie vorgesorgt.
Schweigend nahm er ihre blutenden Verbände ab, reinigte die Wunden vorsichtigt mit einem sauberen Tuch und desinfizierte. Dabei ließ er sich kaum anmerken, dass ihn der Blutgeruch berührte. Yuki konnte nur seine Nasenflügel beben sehen und erahnen, was in ihm vorging. Schweigend ließ sie die Behandlung über sich ergehen und schien nicht einmal die Schärfe des Desinfektionsmittel wahrzunehmen. Gewöhnlich konnte sie bei Verarztungen kaum stillhalten. Aber Diesmal nutze sie die Gelegenheit, um ihn schamlos zu betrachten.
Ob noch an ihre letzte Begegnung dachte? Ihr Herz schmerzte bei dem Gedanken daran und sie mochte sich nicht erinnern, wie grob er sie zurückgewiesen hatte. Warum war er jetzt so nett? Das schmerzte sie fast noch mehr, als wenn er sie ignoriert hätte. Aber gleichzeitig hatte sie furchtbare Angst davor gehabt, dass er sie ignorierte. Allein seine Nähe versetzte sie in Aufruhr. Die Erinnerung an seine starken Hände, seinen heißen Körper, der sich an sie gepresst hatte, seine leidenschaftlichen Küsse flammte klar und deutlich vor ihren Augen auf und sie musste an sich halten, um nicht die Hand nach ihm auszustrecken.
„Tut weh? Sorry...“, murmelte er. Diese Worte hatte sie am allerwenigsten von ihm erwartet und ihr Herz machte einen Sprung. Gewöhnlich meckerte er sie nur an, wenn sie es wagte zu Jammern. Sie wollte ihn berühren... Warum muste er gerade ein Shirt tragen, wo sie seine ganze starke Statur sehen konnte? Die Schuluniform hätte ihn wunderbar verhüllt. So wurde sie sich seines durch und durch männlichen Körpers noch intensiver bewusst. Der Stoff spannte sich unter seinen Muskeln.
„Danke.“, sagte sie und versuchte selbstbewusst zu klingen, um sich nichts von ihrer Aufgewühltheit anmerken zu lassen. Sie wollte aufstehen, als er sie plötzlich festhielt.
„Yuki...“
Ihr Herz begann höher zu schlagen und sie ließ sich wieder in den Schneidersitz niedersinken. Zero holte tief Luft und rang nach Worten. Ihre Gegenwart machte ihn unruhig, mehr noch ihr gut sichtbar schlanker Körper, der ihn mehr denn je anzog. Er fühlte ein unbändiges Verlangen danach sie in die Arme zu nehmen und über ihre Haut zu streichen. Den Kopf an ihre Schulter zu betten, sich ihn ihrem weichem Haar vergraben und ihren süßlichen Duft einatmen... Wieso musste er sie gerade jetzt antreffen, wo er sich noch nicht mental gegen sie gewappnet hatte? Dafür war er eigentlich in den Trainingsraum gekommen...
Sie saß still und abwartend da. In dem Moment kam sie ihm so zerbrechlich vor, dass er nur den Drang hatte sie zu beschützen. Das war es, was er wollte. Sie beschützen und nichts weiter. Aber konnte er das? So wie die Sache stand, war er derzeit die größte Gefahr für sie. Wie sollte er sie vor ihm selbst beschützen?
„Wegen gestern...“, brachte er schließlich heraus. „tut es mir leid. Dass ich dich so angefahren habe. Ich war nur so aufgebracht... und wütend... auf mich selbst... Yuki, ich schäme mich so.“
„Aber warum?“ Sie unterdrückte ein Schluchzen, weil ihr Herz sich zu verkrampfen begann. Vor Hoffnung? Oder Angst vor seinen nächsten Worten?
„Ich habe dir so weh getan... ich habe mich dir einfach aufgedrängt und...“
„Aber ich war glücklich darüber!“, unterbrach sie ihn, denn seine Worte kamen ihr idiotisch vor.
Seine Augen weiteten sich, während sie ihn fest ansah. Ein Stück ihres alten Ichs kam wieder zum Vorschein.
„Zero... ich möchte bei dir sein. Es macht mir nichts aus, wenn du von mir trinkst bis ich bewusstlos werde. Bleib nur bei mir!“
„Du hast keine Ahnung, was du da sagst! Wenn wir zusammen sind... dieses Begehren nach dir... das alles steigert meinen Blutrausch!“
„Inwiefern?“
Er sah beschämt zur Seite, was sie einen Anflug von Ärger bei ihr verursachte. Sie packte ihn heftig an der Schulter und zwang ihn sie anzusehen.
„Red mit mir! Ich will dich verstehen! Hör um Gottes Willen auf mich wie ein Kind zu behandeln und über mich hinwegzusehen wie Kaname!“
„Yuki, keiner sieht dich wie ein Kind. Keiner von uns beiden. Im Gegenteil, wir...“
„Aber ihr behandelt mich wie eins! Spuck endlich aus, was dir auf dem Herzen liegt! Ich habe es so satt, dass du alles in dir verschließt! Wer gibt dir das Recht alles alleine zu ertragen?!“
Jetzt weinte sie, aber es waren Tränen der Wut.
„Diese Lust macht dein Blut noch köstlicher!“, brach es schließlich aus ihm heraus und seine mühsam aufrechterhaltene Fassade der Kälte zerfiel ihn Verzweiflung. Sein Inneres schmerzte so sehr, dass er hätte schreien mögen.
„Yuki, ich liebe dich, aber ich kann dich nicht glücklich machen! Mit mir wirst du nur Schmerzen empfinden, sonst nichts-“
„Was hast du gesagt?“ Mit tränennassem Gesicht starrte sie ihn an und ihre Finger krallten sich in sein Shirt.
„Ich kann dich nicht glücklich-“
„Nein, das davor!“
„Ich-ich...liebe...“ Er sah sie nur an und seine Stimme erstarb. Yuki konnte sich nicht mehr zurückhalten und zog ihn an sich. Ihre Lippen suchten die seinen und sie küsste ihn begierig. Ihre Arme schlangen sich um seinen Hals ihn und sie wollte ihn nie wieder los lassen. Nur diese drei Worte schienen wie eine Zauberformel jeglichen Schmerz aus ihrem Inneren zu vertreiben. Er empfand etwas für sie!
„Yuki – nein!“ Eine schnelle Bewegung und Zero hatte sie herumgedreht und zu Boden gedrückt. Er atmete so schwer, als wäre er eine Meile gelaufen und seine Hände zitterten. Ihre deutlich sich auf und ab senkende Brust durch ihre heftige Atmung trug auch nicht viel zur seiner Beruhigung bei. Sie war noch viel zu schwach, um sich wehren zu können.
„Wieso?“, fragte sie bestürzt und versuchte gegen seinen Griff anzukämpfen, doch er hielt sie unbarmherzig fest.
„Es geht nicht. Yuki, bitte fordere es nicht heraus.“
„Warum?“ Die aufgeflammte Freude in ihrem Inneren wurde gewaltsam zerschmettert.
„Es wird uns zerstören!“
„Woher willst du das wissen?“
„Ich weiß es! Ich werde dich zerstören – und das wird mich zerstören!“ Sein markantes Gesicht zeigte solchen Schmerz, dass ihr Herz wieder zu bluten begann.
„Zero...“, schluchzte sie und begann zu flehen. „bitte... ich brauche dich!“
Er machte Anstalten sich zu erheben, weil ihre Nähe unerträglich wurde.
„Und du brauchst mich!“, schrieh sie ihn an und versuchte ihn zurück zu halten.
„Nein!“ Er versuchte sie abzuschütteln. „Das verstehst du nicht!“
Ohnmächtig gegen ihre eigene Hilflosigkeit holte sie aus und ohrfeigte ihn. Der Schlag hallte noch in dem stillen Raum nach. Er hatte nicht einmal abgewehrt, obwohl er das mit Leichtigkeit gekonnt hätte.
„Dann erkläre es mir gefälligst!“, schrieh sie verzweifelt und wischte sich wütend die Tränen aus den Augen. „Wie soll ich verstehen, wenn du es mir nicht sagst, verdammt noch mal?!“
„Du willst eine Erklärung?“, platzte es auch ihm heraus. „Ich will nicht mehr nur trinken aus Durst! Ich will trinken aus Verlangen! Ich will dich halten und dich verschlingen! Ich-“ Seine Stimme brach ab und er schluchzte. „So kann ich nicht weiterleben... Ich werde dich so töten...“
„Du willst mich nicht!“, warf sie ihm in einem kindischen Anflug vor, weil sie einfach nicht mehr weiter wusste. Sie war viel zu aufgewühlt, um rational zu denken und ihn zu verstehen. Und sie wollte es auch nicht. Alles war sie wollte, war ihrem Gefühl zu folgen und sich ihm in die Arme werfen.
Er packte ihre Hand und drückte sie auf seine empfindlichste Stelle.
„Fühl mich, dann weißt du, dass ich dich will.“ Sie stockte und die Berührung seiner Härte verursachte ihr Schauer vor Verlangen. „Mehr als alles andere in dieser hoffnungslosen Welt!“, fuhr er bitter fort. „Ich will die Zeit, die ich noch habe nur dir geben! Aber es geht nicht!“
„Warum geht es nicht?“ Sie wollte es immer noch nicht wahrhaben. „Mir ist egal was mit mir passiert! Ich will nur-“
„Aber mir ist das nicht egal, kannst du das nicht vertehen?“, entgegnete er heftig und der Griff seiner Hand schmerzte.
„Zero!“ Ihre Stimme war erstickt von Tränen. Sie näherte sich ihm und diesmal hatte er keine Kraft, um zurückzuweichen. Ihre freie Hand strich über seine Wange, packte eine Hand voll seiner silberblonden Haare und zog ihn an sich.
„Bitte Yuki...“, flüsterte er schwach und konnte nicht gegen sie ankämpfen. Sein Verstand sagte ihm, sie zurückzustoßen und keine Berührung zuzulassen. Das würde seine Qual nur steigern. Aber sein Körper reagierte nicht. Das unterdrückte Begehrte stieg tief in seinem Inneren auf und begann sich in seinem Körper auszubreiten. Es war nichts Blutdürstendes, nein, sondern nur das Verlangen eines Mannes nach seiner Liebsten. Die Sehnsucht nach ihr schmerzte dermaßen, dass er glaubte kaum noch Luft zu bekommen. Seitdem sie verletzt nach seiner Zurückweisung weggelaufen war, war ihm, als wäre er in ein dunkles Verlies gefallen. Ohne sie gab es kein Entkommen daraus. Ohne sie gab es gar keinen Grund für seine weitere Existenz!
„Bitte nicht...“, versuchte er es noch einmal, bevor sie seine Lippen versiegelte und ihn leidenschaftlich küsste. Ihre Zunge umschmeichelte die seine und lud ihn ein ihr entgegen zu kommen, um mehr voneinander zu spüren. Ihre Wärme drängte seine Taubheit zurück und ließ ihn wieder erahnen, was Leben bedeutete. Sein Widerstand war so fragil, er zerbrach so leicht wie eine Seifenblase. Sie weinten beide und verzehrten sich nach gegenseitiger Berührung. Sanft leckte sie seine salzigen Tränen auf und presste sich mit ihrem ganzen Körper fester an ihn. Er musste an sich halten, um ihr nicht einfach die Kleider vom Leib zu reißen und sie so gewaltsam zu nehmen, wie das erste Mal. Sie war dafür umso forscher und gab sich völligen dem Drang hin ihn zu berühren. Ihre Hände tasteten unter sein Shirt, über seinen Körper, streichelten jeden Zentimeter Haut, während ihre Lippen ihn überall küssen wollten. Er ließ sich zu Boden drücken und genoss ihre Nähe, fühlte sich wie ein Durstender in der Wüste, der Wasser gefunden hatte. Ihre Zunge zeichnete eine feuchte Linie von seiner Kehle bis hinunter zum Bund seiner Hose nach, während ihre Hände auf seinem Herzen lagen. Fordernd streifte sie ihm das Shirt ab und er ließ es widerstandslos geschehen. Anschließend entknotete sie das Band, welches seine Trainingshose zusammenhielt, während ihre Lippen wieder einander fanden.
„Zero... was ist mit deinen Wunden?“, erinnerte sie sich plötzlich und hielt kurz atemlos inne.
„Verheilt.“, murmelte er nur knapp und zog sie mit einem Lächeln wieder an sich. Von ihren Lippen konnte er nicht genug bekommen. „Wenigstens ein Vorteil bei meinem Dasein...“ Sie erwiderte sein Lächeln und ließ sich bereitwillig küssen. Jetzt wurde er fordernder und leidenschaftlicher. Darauf hatte sie gewartet. Seine Umarmung wurde fester und seine Hände fanden ihren Weg unter ihre Kleidung, fuhren die Rundungen ihrer Brüste nach, zeichneten die Linie ihres Rückgrades nach und entlockten ihr damit ein angenehmes Seufzen. Sein zärtliches Vorgehen steigerte ihre Ungeduld danach ihn endlich in sich zu spüren und sie zupfte zum Verständnis an seinem Hosenbund. Doch er schüttelte mit einem leichtem Lächeln den Kopf, rollte sie zur Seite, sodass sie nun rücklings auf dem Boden lag und legte sich auf sie. Seine Lippen küssten abwärts ihren Körper hinab, während seine Hände nicht aufhörten sie weiterhin zu streicheln. Er war gerade im Begriff ihre Hose herunterzustreifen, als ein Geräusch ähnlich einem Surren sie beide aufschreckte und erstarren ließ.
Instinktiv warf sich Zero über Yuki und schirmte sie mit seinem Körper ab. In dem Moment wiederholte sich das Surren und in einem ohrenbetäubendem Lärm explodierten die drei Fensterscheiben des Trainingsraumes. Yuki schrieh auf und Zero drückte sie noch flacher zu Boden. Glasscherben flogen über seinen Kopf hinweg und er glaubte knapp an seinem Ohr etwas vorbeisausen zu spüren. Trotz Zeros Schutzschild hörte Yuki das scharfe Krachen und hohe schneidende Töne von splitterndem Glas. Angstvoll vergrub sie ihr Gesicht an seiner Brust und hoffte gleichzeitig, dass er unverletzt blieb. Endlich ließ die Explosion nach und Zero ließ ihr Luft zum Atmen.
„Aargh...“, keuchte er und etliche kleine Glassplitter fielenn von seinem Rücken. Stellenweise hatte seine Haut Schnitte abbekommen.
„Zero!“, rief Yuki besorgt aus und ergriff seine Hand. Doch er reagierte nicht und sein Gesicht war woanders hin gewandt. Als Yuki seinem Blick folgte, stieß sie einen Schreckensschrei aus.
Mitten im Raum, ihn schwarzem langem Mantel, mit rotglühenden, vor Wut brennenden Augen und sichtbaren Reißzähnen stand Kaname Kuran.

 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden